Harry Potter und der Orden des Phönix
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Harry Potter und der Orden des PhönixReview vom 30.07.2007
Das 5. Schuljahr von Harry beginnt in Hogwarts. Nach dem Kinofilm und Buch schon längst erschienen sind, versucht sich der kleine Zauberjunge auch auf dem GBA einen Namen zu machen. Ist es ihm gelungen? Erfahrt es in diesem Test... Er ist wohl der bekannteste Zauberschüler des 21. Jahrhunderts. 7 epische Bücher berichten von seiner Tätigkeit in der Magierwelt und 5 Filme sind derzeit schon auf den Märkten erschienen, um Hogwarts-Fans und Potterliebhabern alles rund um das Hexen in dieser anderen Welt zu zeigen. Die Rede ist von keinem geringeren als Harry Potter (Wer hätte das gedacht?). Nachdem der letzte Band der sagenumwobenen Geschichte erst kürzlich (um genau zu sein, am 21. Juli 2007) in die Startlöcher ging, ist auch die Verfilmung des 5. Teils seit nicht allzu langer Zeit in den Kinos zu betrachten. Und was wäre ein ordentlicher Kinostreifen, ohne ein saftiges Lizenzspiel? Wahrscheinlich so was wie Milch ohne Kakao. Deshalb widmen wir uns in folgendem Review wohl einem der letzten GBA-Titel, die diese Welt noch erblicken darf: „Harry Potter und der Orden des Phönix“. Ob es sich hierbei um eine gelungene Versoftung des magischen Abenteuers handelt oder ob der virtuelle Harry doch lieber in seiner wirren Zauberwelt zwischen den Buchseiten bleiben sollte, erfahrt ihr hier…
Das Pottern kann beginnen…
Während an dieser Stelle wohl eine ausschweifende Erklärung der Story erfolgt wäre, überspringen wir diesen Teil (jeder, der sich überlegt dieses Spiel zuzulegen, kennt sich wohl bestens mit der Geschichte des Zauberjungen aus) und kommen gleich zum Eingemachten. Lord Voldemort ist wieder an der Macht und kein Schwein (und erst recht kein Zauberer) kauft dem jungen Magier den Aufstieg von „Du weißt schon wem“ ab. Eure ehrenvolle Aufgabe ist deshalb: Beweist ihnen, dass Harry weder geflunkert, noch während seiner gewagten Äußerung zu viel alkoholisierten Kürbissaft intus hatte! Und wo sollte die Mission „Wahrheit!“ besser beginnen können, als am doch so normal erscheinenden, und dennoch sagenumwobenen Spielplatz, welcher auch dem Film einen grandiosen Start einbrachte?
Währenddessen der Kampf gegen die Dementoren nur als Bilderepisoden gezeigt wird, dürft ihr ab der Begegnung mit Sirius am Grimmauldplatz richtig ins Spielgeschehen eingreifen. Ihr werdet dort mit der Steuerung vertraut gemacht und seht zum allerersten Mal eure Freunde Hermine Granger und Ron Weasley auf dem Bildschirm herumtänzeln. Schon bei diesen ersten Schritten wird ersichtlich, woran man im ganzen folgenden Spiel zu knabbern hat: Wir bezeichnen sie fortan als die „Durch die Tür gehen will, aber nicht durchkomm“-Bugs. Wie der selbst kreierte und äußerst passende Name bereits vermuten lässt, ist es ein großes Problem immer genau in den Raum zu gelangen, den man betreten möchte. Anstatt dass man -wie gewollt- durch die Tür von Zimmer A zu Zimmer B geht, befindet man sich plötzlich wieder in Zimmer A, was doch sehr verblüffend ist. Anfangs noch recht lustig, kristallisiert sich diese Abnormalität nach einer Weile als wirklich nervtötend heraus. Nicht nur, dass stets die selbe Zimmereinrichtung langweilig für das Auge wird, liegt einem auch der grässliche Sound nach gewisser Zeit immer mehr im Nacken. Und letzten Endes will man doch nicht mehr, als durch diese dämliche Absperrung zu gehen und einfach normal weiterlaufen. Ist denn das zu viel verlangt!?
Irgendwann hat man es dann doch endlich geschafft, man befindet sich auf dem nächstliegenden Abschnitt und das Abenteuer kann weiter gehen. Auf, auf nach Hogwarts - der Hochburg des Zaubererlebens von Harry Potter und seinen Klassenkameraden. Neben lehrreichen Unterrichtsstunden, bei welchen man in kleinen Minigames beweisen muss, was man alles aus seinem Zauberstab herausholen kann, erwarten einen dabei Duelle, Duelle und manchmal sogar: Duelle! Mit den Fans sicherlich vertrauten Zaubersprüchen Flipendio, Protego, Rictusempra, Stupor und Ventus dürft ihr den Kampf gegen Mitschüler und Kumpanen ausführen. Ein wenig erinnert diese Darstellungsweise dabei an „Golden Sun“, wobei das System der Attacken stark vereinfacht wurde. So muss man für das erfolgreiche Zaubern bestimmte Tastenkombinationen in einer gewissen Zeit absolvieren, um den Gegner auf einfachste, aber schmerzvolle Art den Boden küssen zu lassen.
Diese Art von Kämpfen lässt sich übrigens auch in den DA-Stunden trainieren. Bekanntlich macht nur Übung den Meister und umso mehr man sich dabei ins Zeug legt, umso besser wird man letztendlich werden. Insgesamt wurde jedoch das inzwischen reizlose Thema „Minispiele“ ziemlich groß bei „Harry Potter und der Orden des Phönix“ geschrieben, denn auch das Schwarze Brett hält so manche Überraschung in dieser Hinsicht bereit - ein weiterer Beweis dafür, dass die Entwickler nur noch sehr wenig Kreativität in derartige Umsetzungen für Nintendos Kleinsten stecken.
Steuerung:
Locker und flockig geht die Steuerung in „Harry Potter und der Orden des Phönix“ von der durchtrainierten Hand: Gezaubert wird mit der B-Taste, Aktionen mit A ausgeführt und bewegt wird sich in klassischer Manier via Steuerkreuz. Besonderes Augenmerk und positiv in der Gesamtwertung hervorzuheben, ist jedoch das Magiesystem. Hierbei wurde zum Glück darauf geachtet, möglichst kreativ an das Zaubern heran zu gehen - so muss man zum Ausführen einer magischen Formel bestimmte Tastenkombinationen vollführen oder auch Gegenstände die man verhexen möchte, erst richtig auswählen. Vor allem für jüngere Spieler ist dieses Feature von Vorteil, denn es bringt zusätzlichen Spaß beim alltäglichen Zaubern.
Grafik:
In ungewohnter Umgebung präsentiert sich Teil 5 der Pottersaga auf dem guten alten GBA. Während man in den früheren Abenteuern des kleinen Zauberlehrlings noch mit liebevoll programmierter 2D-Grafik konfrontiert wurde, hat man im neuesten Ableger einen komplett anderen Kurs eingeschlagen: „Realitätsnähe, wo es nur geht!“ heißt das Motto. So kommt es, dass man nicht nur den Hauptfiguren Ähnlichkeit mit ihrem Schauspielerdoubeln zuschreiben kann, auch Hogwarts und deren Szenarien erinnern ungemein an die Drehorte des gleichnamigen Films. Einziges Problem, was bei den technischen Vorgaben auftritt: Irgendwie sieht alles nach gequirltem Pixelbrei aus. Der GBA ist nun mal kein DS und keine PSP, weshalb sämtliche Grafiken ziemlich spartanisch und wenig ausgereift wirken. Manchmal ist weniger nun halt mal mehr, und man wäre besser bedient gewesen, wenn man den durchaus bewährten 2D-Look beibehalten hätte.
Sound:
Hier hat wohl jemand seine Hausaufgaben nicht oder zumindest während des Quidditchs erledigt. Denn man könnte der Vermutung erliegen, dass Professor Snape den Komponisten mit einem deftigen Taubheitszauber belegt hat, so grottenschlecht wie das Gebotene sich hier präsentiert. Was als Piepen beginnt, endet in ohrenbetäubenden Brummen, Knacken und Sirren. Alles Mögliche könnte man hier hineininterpretieren, nur keine ausgereiften Melodien. Und selbst mit Ohrsteckern hört sich alles noch wie blechernes Gerauschs an. Hier muss es ganz klar heißen: Ohren zu und durch!
Features und Besonderheiten:
Ebenfalls enttäuschend zeigt sich die Bonusabbteilung im 5.Teil vom Harry Potter-Spiel. Während das Buch einem mit sage und schreibe 1021 Seiten einen unglaublichen Lesegenuss gegönnt hat, wurde in der Versoftung an jeder erdenklichen Stelle gespart. Wenig Extras und ein spartanisches Sammelfeature sind wohl die Hauptkennzeichen dieses Lizenzzaubers. Sucht Schokofrösche, den goldenen Schnatz, fliegende Bücher und Bildkarten, um lieblose Fotos aus dem gleichnamigen Film „Harry Potter und der Orden des Phönix“ freizuschalten - wenn das nicht spannend klingt!
Positiv wäre jedoch das „Schwarze Brett“ hervorzuheben, bei welchem man Freizeitspiele oder Unterrichtsspiele zocken kann. Diese sind in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen verfügbar und laden zu einer Runde Gemeinschaftszocken vor dem GBA ein - Erstgenanntes lässt sich nämlich auch mit Freunden spielen. Trotzdem kann das Featuresystem längst nicht so fesseln, wie es in den serieninternen Vorgängerteilen der Fall war. Zu unausgereift und halbgar wirken die gebotenen Beschäftigung abseits der Haupthandlung. Schade eigentlich, denn auch hier hat man bereits Besseres gesehen.
Fazit:
Angeknackte Zauberstäbe und eher mittelmäßige ZAG-Ergebnisse? Kein Wunder: „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ist genau das, was man sich als Fan des Buches nicht gewünscht hat. Ein liebloser Abklatsch der Geschichte, ohne viel Emotionalität und Tiefsinn, fast komplett von den anderen Versionen abgekupfert. Es ist noch nicht klar, ob jemals ein weiteres Spiel dieser Art in Entwicklung für Nintendos Advance-Plattform geht, doch wenn dieser Teil der Letzte war, ist dieses Ende leider als enttäuschend zu beurteilen. Der blecherne Sound schreit zum Himmel, die Grafik ist mehr als verpixelt und der gebotene Umfang lässt bis auf einige Ausnahmen zu wünschen übrig. Einen krönenden Abschluss der Pottersaga hat man sich auf dem GBA gewünscht, bekommen tut man das komplette Gegenteil. Nur echte Fans sollten deshalb zu diesem Spiel greifen - oder dank der Touchscreen-Steuerung und passender wirkender Grafik wenigstens die nahezu identische DS-Version ins Auge fassen.
Elisabeth Grunert [Liese] für PlanetGameboy.de
Vielen Dank an EA für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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WERTUNG:
61%
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Harrys neuestes Abenteuer hat viel von seiner Magie verloren.
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Zu diesem Spiel:
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Preischeck
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Tipps und Tricks |
Komplettlösung |
Videos
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Steuerung
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Hier gibt es nichts großartig zu meckern.
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Features
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Ein neues Magiesystem, Hauptspiel jedoch viel zu kurz und insgesamt keine Extras.
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Grafik
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Pixelbrei vom Allerfeinsten – soll das Hermine oder Grawp darstellen?
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Sound
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Solltet ihr beim Spielen Hilfeschreie wahrnehmen, werden die wohl von euren schmerzenden Ohren stammen.
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Spielspaß
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Nur für echte Harry Potter-Fans geeignet, die am GBA hängen.
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Details
Spielname:
Harry Potter und der Orden des Phönix
Publisher:
EA
Genre:
Action Jump-N-Run
Release:
.. (erschienen)
Multiplayer:
ja
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (6)
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